Falsche Fünfliber im Umlauf
In der Romandie tauchen seit zwei Monaten immer wieder falsche Fünfliber auf. Das Bundesamt für Polizei prüft jetzt den Sachverhalt.
Das Personal der welschen Postfilialen nimmt Fünfliber derzeit besonders genau unter die Lupe. Selbst Münzrollen werden ausgepackt und einzeln kontrolliert, um mögliche Fälschungen auszusortieren. Der Grund: In Genf und im Kanton Waadt kursiert seit zwei Monaten eine wesentliche Anzahl falscher Fünfliber, schreibt die «Tribune de Genève». Weil sie gleich schwer sind wie die echten Münzen, muss jedes Stück einzeln untersucht werden.
Die falschen Fünfliber werden von der Post aus dem Verkehr gezogen und ans Bundesamt für Polizei (Fedpol) weitergeleitet. Dort werden sie in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Nationalbank und Swissmint geprüft. «Falls sich die Verdachtsmomente konkretisieren, wird der Fall an die Bundesanwaltschaft weitergeleitet», sagt Fedpol-Sprecher Stefan Kunfermann zu 20 Minuten. Strafverfahren zu Falschgeld werden grundsätzlich unter der Verfahrensleitung der Bundesanwaltschaft geführt oder an die kantonalen Strafverfolgungsbehörden abgetreten. Dies sei allerdings im aktuellen Fall noch nicht passiert, weil die Münzen noch in der Prüfung sind.
Schwierig erkennbar
Sind in der Romandie falsche Fünfliber im Umlauf, dürften sie auch bald in der Deutschschweiz auftauchen. «Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, um wie viele Münzen es sich handelt und wie gut diese gefälscht sind», sagt Kunfermann zu 20 Minuten.
Gemäss der «Tribune de Genève» gibt es trotzdem Merkmale, die eine Münze als Fälschung enttarnen. Die Farbe sei etwas matt und die Lorbeerblätter an den beiden Seiten des Wappenschildes sowie das Schweizerkreuz selbst seien schlecht gemacht und hätten eine grobe Form.
Tausende Franken Falschgeld
Die Genfer Polizei klärt nun ab, ob man einen Warnhinweis an die Bevölkerung herausgeben soll. Die Grossbanken hätten allerdings noch nicht Alarm geschlagen, schreibt die «Tribune de Genève». Doch seien auch in der Migros in Neuenburg schon falsche Fünfliber aufgetaucht.
Woher die falschen Münzen stammen, ist unklar. Einzelne unechte Geldstücke werden immer wieder gefunden. Laut der Falschgeldstatistik des Fedpol wurden 2013 insgesamt 2'204 gefälschte Münzen im Wert von 5'986 Franken entdeckt. Knapp zwei Drittel davon machten falsche Fünfliber aus. Verglichen mit der Fälschung von Schweizer Banknoten ist das allerdings ein verschwindend kleiner Betrag. Diese erreichten 2013 einen Gesamtwert von 513'230 Franken.
Quelle: 20min.ch